Kinder- und Jugendwerk Telgte

Sprachförderung / Bielefelder Screening

Sprachförderung

Mit der Sprache, Lesen und Schreiben erschließt sich der Mensch die Welt. Unser Anliegen ist es, die Kinder für Sprache zu interessieren und zu sensibilisieren, denn die Freude und der Spaß der Kinder an der Sprache sind Voraussetzung für die Lernbereitschaft. Die richtige Bezeichnung von Gegenständen und Tätigkeiten ist wichtig, um uns zu verständigen und die Welt zu begreifen und zu erfahren. Das Erlangen von Sicherheit im Umgang mit der Sprache ist wichtig, um sich mitteilen zu können, bzw. um Gefühle im Spiel mit anderen Kindern auszudrücken. Die Sprachförderung erfolgt ganzheitlich mit allen Sinnen. Sprache, Motorik und Sinneswahrnehmungen stehen in engem Zusammenhang. Wenn z. B. ein Apfel probiert und geschmeckt wird, ist auch der Name leichter zu merken. Das Tun und Handeln der Kinder erweitert direkt ihren Wortschatz.

Sprachförderung ist in den Tagesablauf eingebunden und kann beim Singen, Turnen, Basteln, Erkunden und Experimentieren ebenso stattfinden wie beim Anziehen, Wickeln, beim Frühstück oder Mittagessen, beim Einkauf zum Supermarkt usw. Die Kinder erleben -  sowohl im Kontakt mit einzelnen Kindern als auch in Klein- oder größeren Gruppen -  Geschichten, Bilderbücher, Spiele, Lieder, Fingerspiele, Reime, Gespräche, Rollenspiele, wo sich ihr Sprachschatz spielerisch erweitert und sie ihre sprachlichen Fähigkeiten üben können. Eine vielfältige sprachfördernde Spielumgebung unterstützt die Kinder beim Erwerb von Sprachkenntnissen. Für intensives Rollenspiel finden die Kinder z.B. kleine Nischen mit Verkleidungsmöglichkeiten vor.  Gesellschaftsspiele, die insbesondere die Kommunikation fördern, stehen bereit. In den Leseecken finden die Kinder viele Bilderbücher mit verschiedensten Themen, wozu sie erzählen können oder auch vorgelesen bekommen.

Beim Weiterentwickeln von Reimen erleben sich die Kinder als eigene Akteure ihrer Bildung und nehmen Erfolgserlebnisse wahr. Wenn das Spiel mit Bewegungsabläufen einhergeht und wiederholt wird, bleibt das Erlernte nachhaltig verankert. Sprache in Bewegung zu erleben heißt mit ganzem Körper - mit Stampfen, Klatschen, Hüpfen, Singen oder Gehen - dem Rhythmus und den Takt der Sprachstruktur folgen. Die Kinder entwickeln ein selbstverständliches Gefühl für Grammatik, Satzbau und erhöhen ihren Wortschatz.                             

Wir beobachten die Sprachkompetenzen der Kinder im Alltag und dokumentieren diese. Als strukturiertes Beobachtungsverfahren nutzen wir BaSiK (Begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindertageseinrichtungen).

Bielefelder Screening

An der Universität Bielefeld wurde ein Programm entwickelt – das Bielefelder Screening (BISC). Mit dem BISC können bereits im Vorschulalter Lese – Rechtschreib – Schwächen (LRS) erkannt und langfristig Hilfen angeboten werden, um den Einstieg in schulische Leistungen zu erleichtern. In der Schule wird den Kindern Sprachlich einiges abverlangt. Sie sollen lesen und schreiben lernen und dabei fehlt ihnen oft der Zusammenhang zwischen Bild – und Schriftsprache.

Vorschulkinder, bei denen sich nach dem Testverfahren (BISC) eine hohe Wahrscheinlichkeit ergibt eine Lese – Rechtschreib – Schwäche zu entwickeln, nehmen an dem Förderkonzept  „ Hören, Lauschen, Lernen (HLL) “ teil: 20 Wochen lang werden jeden Tag 10 Minuten vorgegebene spielerische Übungen zum Laut – und Buchstabenerkennen durchgeführt. Die Kinder hören, singen, reimen, bilden Silben, erkennen Anlaute und ordnen das Gehörte Bildern und Buchstaben zu. Wir wenden das Bielefelder Screening bei unseren Vorschulkindern an, um betroffene Kinder frühzeitig zu unterstützen.